Pulverbeschichtung
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Pulverbeschichtung
Bei der Pulverbeschichtung werden
winzigste Kunststoffpartikel elektrisch aufgeladen
und versprüht.
Durch elektrostatische Mechanismen scheiden sich diese Kunststoffpartikel
auf der Werkstückoberfläche ab und
bilden nach der Einbrennung eine dekorative geschlossene Kunststoffoberfläche,
wobei die Einbrenntemperaturen
je nach Anwendungsfall stark variieren.
Für die Pulverbeschichtung eignen sich alle elektrisch leitfähigen
Materialien, eine vernünftige Lackhaftung
in Bezug auf mechanische Belastbarkeit und Korrosionsschutz bieten Aluminium,
Stahl und verzinkter Stahl.
Das zu beschichtende Werkstück muss vor der Beschichtung entfettet werden,
weiterhin müssen Rost, Zunder oder
ander Oxydschichten entfernt werden.
Die elektrische
Aufladung kann in der (klassischen) Pulverlacktechnologie auf zwei Wegen
praktiziert werden. Corona-Applikation oder Tribo-Applikation.
Corona-Applikation
Die vermahlenen Pulverlackteilchen mit einer durchschnittlichen Korngröße
von 30-50µm werden, von einem Luftstrom getragen, an einer Elektrode
vorbeigeführt. An dieser Elektrode liegt eine Spannung von ca. 30 -
100 kV an, welche die umgebende Luft ionisiert. Es entsteht an der Elektrodenspitze
die typische blauweiße Lichterscheinung, die Korona. Die Pulverpartikel
passieren dieses Feld, wobei Luftionen an die Partikeloberfläche angelagert
werden. Durch die Aufnahme dieser Ladungen folgt das Pulverpartikel nicht
mehr nur dem Luftstrom, sondern auch einem elektrischen Feld, das sich zwischen
Elektrode und geerdetem Werkstück ausbildet.
Die Corona-Applikation ist die Standardmethode zur Applikation von Pulverlacken.
Tribo-Applikation
dieses Verfahren kommt mit einer einfacheren Technik aus. Man benötigt
keine Hochspannungseinheit, im einfachsten Fall ist nicht einmal ein Steuergerät
notwendig.
Die Aufladung der Teilchen erfolgt nicht über eine Fremdspannung sondern
durch Reibungsaufladung in einem Teflon-beschichteten Kunststoffrohr. Erkennbar
sind solche Pistolen oft durch ihre im Vergleich zu Corona-Pistolen längere
Bauform bzw. an aufgefächerten Sprühorganen. Beide Methoden garantieren
einen ausgiebigen Kontakt der Pulverteilchen mit der Rohrwandung, was für
eine gute Aufladung sorgt.
Vorteile gegenüber der Corona-Technologie:
Da nur die Pulverpartikel selbst aufgeladen werden, können keine ungebundenen
Ionen die Applikationen stören. Dadurch sieht der Verlauf dieser Lackoberflächen
in der Regel entspannter aus. Ohne angelegte Fremdspannung baut sich auch
nur ein schwaches, elektrisches Feld auf, der Faradaysche Käfig ist
hier praktisch nicht von Bedeutung. Deshalb ist die Tribo-Applikation beim
Beschichten von kompliziert geformten Werkstücken mit ausgeprägten
Hohlräumen die erste Wahl.
Nachteile gegenüber der Corona-Technologie:
Beim Tribo-Verfahren ist der Pulverdurchsatz geringer, so dass im Vergleich
zur Korona-Applikation die Flächenleistung sinkt, evtl. muss mit reduzierter
Bandgeschwindigkeit gefahren werden. Auch ein erhöhter Verschleiß muss
in Kauf genommen werden, der vom höheren Luftdurchsatz rührt. Durch
das geringere Feld fehlt der Umgriff und der erhöhte Kantenaufbau entfällt.
Für die Tribo-Applikation benötigt man speziell eingestelltes "tribo-fähiges" Pulvermaterial.
Nicht alle Sorten erfüllen dieses Kriterium.
Typische Pulverlacke sind Pulverlacke auf Polyester-, Epoxy und Epoxy-Polyesterbasis. Pulverlacke sind durch ihre Lösemittelfreiheit und der nahezu vollständigen Recyclierbarkeit des Oversprays besonders umweltfreundlich. Weiterhin weisen Pulverbeschichtungen einen sehr hohen Korrosionsschutz, hohe mechaniche Widerstandsfähigkeit, Chemikalienbeständigkeit und hohe Witterungsbeständigkeit auf.
Die Auftragung der Pulverlacke kann durch Handpistolen (sogenannte Auftragspistolen) für kleinere Oberflächen oder durch komplette Pulverauftragssysteme erfolgen.